Er wäre gerne Chet Baker, aber er ist es nun mal nicht. Nichts desto trotz ist Herr Brönner ein ausgezeichneter Jazzer, und auf diesem Album hat er dies mal wieder bewiesen. Das Till Brönner durch sein Aussehen insbesondere auf seine weiblichen Fans gewaltigen Eindruck macht, mag für ihn persönlich sehr.
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„That Summer“ läuft im Rahmen der 68. Berlinale (15. Februar 2018) Wir alle denken doch ganz gerne an vergangene Sommer zurück, die alle irgendwie größer, spannender und vor allem sonniger waren. Dass dabei die Bilder von Nostalgie ein bisschen aufgehübscht wurden, ist dabei eher nebensächlich. Das Ergebnis ist es, das zählt. Auch That Summer ist von Nostalgie geprägt, von Sonne.
Von Abenteuern sogar, wenn wir ein kleines Wunderland betreten, von dem man nie so genau sagen kann, ob es denn nun echt ist. Ein Garten, zugewuchert, ein Sessel darin, das Haus verfallen. Geister, die ein und ausgehen, dabei ihren Lippenstift suchen und alte Lieder zum Besten geben. Gute, alte Bekannte Schon einmal sind wir dort zu Gast gewesen. 1975 war das, in Grey Gardens. Der Dokumentarfilm über ein Mutter-Tochter-Gespann, die beide Edith Beale heißen und zurückgezogen in einem verfallenden Haus leben, gilt als absoluter Klassiker, wurde später sogar zur Grundlage von einem eigenen und einem Musical. Drei Jahre zuvor waren Lee Radziwill und Peter Beard dorthin aufgebrochen, um einen Film über die Jugend von Radziwill zu drehen – die jüngere Schwester von Jacqueline Kennedy Onassis und Nichte bzw.
Cousine von Beale. Das Projekt verlief jedoch anders als erwartet, statt Radziwill standen die beiden exzentrischen Grande Dames im Mittelpunkt. Das soll ersterer so wenig gefallen haben, dass sie sich aus dem Film zurückzog, die ersten Aufnahmen galten seither als verschollen.
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Bis sie Göran Hugo Olsson ( ) in die Hände fielen, der sie zu einem eigenen Film verarbeitete. Ganz auf die faule Haut gelegt hat sich der schwedische Regisseur aber nicht. Anstatt einfach nur die alten Aufnahmen zusammenzuschneiden, verband er sie mit aktuellen Interviews sowie historischen Szenen. Das hilft ein wenig, die alten Filmrollen einordnen zu können, auch etwas Gespür dafür zu entwickeln, für die Zeit damals, für die Menschen damals. Andererseits, erst einmal in dem Haus angekommen, hätte es das gar nicht so richtig gebraucht. Denn wer dort einen Fuß hineinsetzt, den überkommt das Gefühl, gar nicht mehr Teil einer Zeit zu sein – weder alt noch neu. Der Abgrund hinter der Sonne?
Das hat Charme, so wie immer, wenn wir uns an früher erinnern oder so tun als ob. Das körnige Bildmaterial, die heute ungewohnt gewordenen Bildausschnitte. Gleichzeitig sind in dem Beitrag der aber auch immer wieder diese Andeutungen, dass da etwas Finsteres vor sich geht in diesem Haus. Von Inzest ist da plötzlich die Rede, lässt dabei offen, ob das wörtlich oder im übertragenen Sinn gemeint ist. Die Grenze auch zwischen liebenswürdiger Schrulligkeit und ernsthafter Störung, wo genau will man diese eigentlich ziehen? Vollgestopft mit Büchern ist das Haus, in großen, bedrückenden Stapeln klettern sie der Decke entgegen.