Die göttliche Ordnung ist ein schweizerisches Filmdrama von Petra Biondina Volpe, die auch das Drehbuch zum Film schrieb. Ein Kinostart in der Schweiz war. „Die göttliche Ordnung“ erzählt im Kino vom späten Erwachen der Schweiz in Sachen Gleichberechtigung.
März 2017 überall in der Deutschschweiz im Kino Ein Film von Petra Volpe Mit Marie Leuenberger, Max Simonischek, Rachel Braunschweig, Sibylle Brunner, Marta Zoffoli, Bettina Stucky CH 2016, 97 Min. Schweizer Filmpreis 2017: 3 Filmpreise (Bestes Drehbuch, Beste Darstellerin, Beste Darstellung in einer Nebenrolle), 7 Nominationen Solothurner Filmtage 2017: Eröffnungsfilm, Prix de Soleure Tribeca Film Festival 2017: Best actress in the International Narrative Competition, Nora Ephron Prize, Audience Award Narrative Nora ist eine junge Hausfrau und Mutter, die 1971 mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf lebt. Hier ist wenig von den gesellschaftlichen Umwälzungen der 68er-Bewegung zu spüren.
Petra Biondina Volpes Film ist hochemotionales, amüsantes und großes Frauenkino über die (reichlich späte) Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz im Jahr. Mar 13, 2017 - Der Film kommt zum richtigen Zeitpunkt, und sein Titel könnte treffender nicht sein: Die göttliche Ordnung. Die Regisseurin Petra Volpe erzählt den Kampf um die Einführung des Frauenstimmrechts am Beispiel der braven Heldin Nora Ruckstuhl, Hausfrau und Mutter von zwei Kindern. In einem Appenzeller.
Der Dorf- und Familienfrieden kommt jedoch gehörig ins Wanken, als Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen. Mehr zum Film.
Es ist das Jahr 1970 und in einem kleinen Schweizer Dorf scheint die Welt in Ordnung zu sein. Nora Ruckstuhl (Marie Leuenberger) lebt mit ihrem Mann Hans (Max Simonischek) und ihren zwei Söhnen in dem beschaulichen Ort, in dem von den gesellschaftlichen Veränderungen im Zuge der 1968er kaum etwas zu spüren ist. Einzig ihre Nichte rebelliert gegen die Eltern und wird als „Dorfmatratze“ beschimpft, weil sie angeblich „jeden ran lassen würde“.
Aber ansonsten läuft alles glatt: Hans absolviert demnächst den Wehrdienst und soll dann befördert werden, der Schwiegervater ist zwar anstrengend, aber Nora ist eine nette Frau, die dessen Lauen erträgt und Socken wäscht, von allen gemocht wird und ihre Aufgaben brav erfüllt. Doch dann bemerkt sie, dass sie gerne wieder Teilzeit arbeiten würde. Dafür braucht sie die Erlaubnis ihres Mannes, aber er will das nicht. Schließlich könnten die Leute im Dorf sonst glauben, er könne die Familie nicht versorgen. Dass seiner Frau hingegen Haushalt und Kinder nicht reichen, dass sie etwas für sich selbst machen will, versteht er nicht. Und falls ihr langweilig sei, könnten sie ja noch ein Kind bekommen.
Aber Nora gibt nicht auf, sie kann dieses Bedürfnis nicht ignorieren. Und als sie dann miterleben muss, wie ihre Nichte erst in ein Erziehungsheim und dann ins Gefängnis kommt, nur weil sie sich in den „falschen“ Mann verliebt hat, erkennt sie mehr und mehr Ungerechtigkeiten im Leben von Frauen. Sie sind dem Mann ausgeliefert, er verfügt über das Vermögen, er trifft alle Entscheidungen. Und während Hans seinen Wehrdienst ableistet, beginnt sie, aktiv für das Frauenwahlrecht zu kämpfen.
Denn das dürfen die Frauen in der Schweiz im Jahr 1970 nicht. Vielmehr läuft dort gerade mal wieder eine Kampagne, die den Frauen das Stimm- und Wahlrecht zugestehen soll. Allerdings betrifft diese Entscheidung die Verfassung und deshalb entscheidet darüber das stimmberechtigte Volk – und das sind in diesem Fall die Männer, die den Wehrdienst abgeleistet haben. Außerdem muss eine Mehrheit der Kantone zustimmen. Im Jahr 1959 ist eine erste Volksabstimmung bereits gescheitert, aber nun folgt ein weiterer Anlauf. Es ist ein wichtiges Thema, das Petra Volpe in Die göttliche Ordnung behandelt – und es ist perfekt verpackt. Nora ist eine sympathische Heldin, die eigentlich ganz zufrieden ist mit ihrem Leben als Hausfrau und Mutter, aber da ist eben auch noch mehr.